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24.03.2009 - FREIES WORT - Lokalausgabe Hildburghausen Übersicht | Drucken

Kabarett Das Lachen hatte viele Facetten

Lothar Bölck zum zweiten Mal in Schleusingen / Zwei wunderbare Stunden bei der Entführung aus dem Detail

Von Karin Schlütter
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Lothar Bölck zum zweiten Mal in Schleusingen

Schleusingen. Lach war am Samstagabend im Künstlerhof „Roter Ochse“ angesagt. Lachen über das, was in der großen Politik gerade so abgeht. Lachen über unsere Politiker. Lachen über die eigenen menschlichen Schwächen.

Die Menschen im proppevollen großen Saal des Künstlerhofes lachten nahezu pausenlos. Die meisten meistens lauthals, manche still vor sich hin und manche manchmal auch gar nicht – vielleicht wenn der Mann vor ihnen gar zu sehr vom Leder zog gegen Politiker der Partei, mit der sie sympathisieren? Dabei ist doch so vieles wirklich lächerlich im politischen Leben.

„ÄTSCHing oder „Die Entführung aus dem Detail“ hat Lothar Bölck sein viertes Soloprogramm überschrieben und entführt seinen Bundestagshinterbänkler Hugo W. Holz-Hausen aus dem Detail.

Was gibt‘s Neues begrüßte Lothar Bölck die Schleusinger? und antwortet gleich selbst. „Die USA haben einen neuen Insolvenzverwalter!“ Und wenn Politikern Kosenamen gegeben werden wie unserer Bundeskanzlerin, dann könnte man ihren Antrittsbesuch bei Obama deklarieren „Angie geht zu Obi!“

Jetzt werde viel diskutiert, ob Althaus Ministerpräsident bleiben solle. Bölck: „Ich sage: Ja. Er hat alles, was ein Politiker braucht: Er kann sich an nichts mehr erinnern und ignoriert alles, was von links kommt!“.

Bölck ließ an seiner pazifistischen Haltung keinen Zweifel und wird dann auch mal ganz ernst: „Alle Kriegstreiber und Waffenhändler dieser Welt müssten sich in einem Krieg persönlich gegenüber stehen. Sie würden sich ganz friedlich einigen.“

Und statt Soldaten nach Afghanistan zu schicken, sollten die ganzen Volksmusikanten entsendet werden. Statt Pulver und Stahl Nebel und Silbereisen, das würde die Taliban in den Wahnsinn bringen.

Ob Gesundheitsreform - „Unser Gesundheitswesen ist gut, nur Kassenpatient darfst du nicht sein!“ – oder Bildung, Bölck legte den Finger auf die Wunden. „Wenn die Kultusminister aus 16 Ländern mit der der Bildungsministerin den Schwawanengesang anstimmen, gibts für Bildung 17 verschiedene Schreibweisen und damit die alle gültig sind, ‚ne neue Rechtschreibreform.“

„Wir haben die Krise , meint Bölck, und die wird gestreckt bis zum 27. September, dann an uns vorbeigehen und danach wird sie uns treffen. Also überlegen sie gut, was sie da wählen“, empfahl er dem Publikum.

Das feierte am Ende einen Mann, „der es einfach drauf hatte, fantastisch war“, wie Thomas Dübel begeistert sagte. Und nächstes Jahr unbedingt wiederkommen sollte – zum dritten Besuch in Schleusingen, wie ihm Klaus Stang, der Vorsitzende des Künstlerhofs ans Herz legte.

aktualisiert von Thomas G. Marzian, 23.04.2010, 14:36 Uhr
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