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17.03.2009 - FREIES WORT - Lokalausgabe Hildburghausen Übersicht | Drucken

Ein musikalisches Feuerwerk für die Orgel in St. Johannis

Schleusingen – Während der Rest von Deutschland am Samstagabend im Fernsehen seinen Superstar suchte, hatte das Schleusinger Publikum seine vier musikalischen Nachwuchsstars längst gefunden und mit stehendem Beifall gefeiert: Beim Konzert der „Vier von hier“ im Künstlerhof Roter Ochse begeisterten Jara Elena und ihre Schwester Joanna Aline Egen aus Waldau, Tim Stammberger sowie Christian Thardewald-Friedrich aus Hildburghausen die Zuhörer im voll besetzten großen Saal. „Das war ganz toll, bleibt dran!“, ermunterte beispielsweise Reinhard Hotop nach dem Konzert die jungen Musiker. Und das war nur eine der vielen Reaktionen auf einen wunderbaren Abend.




 

Aber dass auch nur einer der vier morgen aufhören würde Musik zu machen, ist wohl nicht zu befürchten. Dafür macht es ihnen zu viel Spaß, wie jeder einzelne der Konzertbesucher am Samstagabend feststellen konnte. Schon in der Pause gab es jede Menge Lob für die Nachwuchsmusiker, für die die Bezeichnung Talent längst nicht mehr zutrifft.

Jara Elena Egen an der Harfe und Joanna Aline Egen mit ihrer Violine besuchen das Musikgymnasium Weimar, Tim Stammberger und Christian Thardewald-Friedrich sind seit vielen Jahren Schüler der Kreismusikschule. An Christian kann sich die langjährige Chefin der Kreismusikschule Ingrid Schlott selbst noch erinnern.

Mit ganzem Herzen dabei

 

Ein großes Publikum wie am Samstag im Roten Ochsen ist für Tim Stammberger gar nicht so selten, in mehreren Kirchen spielt er die Orgel und durfte auch den restaurierten Flügel im Stadttheater Hildburghausen schon mit einweihen. Klar, dass seine Mutter Susanne sagt: „Ich bin echt sehr stolz auf ihn. Und die Musik macht ihm so viel Spaß, er ist da wirklich mit ganzem Herzen dabei.“

Bach, Händel, Schostakowitsch, Gershwin, Schmügel und Joplin – Stücke von Komponisten aus vier Jahrhunderten hatten sich die jungen Musiker ausgesucht und konnten hier ihr Können unter Beweis stellen. Meisterhaft der fliegende Wechsel zwischen Tim Stammberger und Christian Thadewald-Friedrich an Orgel und Klavier bei der Improvisation über den Choral „Eine feste Burg ist unser Gott“. Zum Abschluss gab es ein Stück, das alle vier gemeinsam spielten, wofür sich das faszinierte Publikum von seinen Plätzen erhob.

„Es ist ein Genuss zu erleben wie engagiert sie spielen“, meinte Roswitha Niemann bereits in der Pause. Und weil die Resonanz derart großartig war, plant der Künstlerhof künftig mindestens zweimal jährlich ein Konzert mit jungen Musikern aus der Region, wie Klaus Dieter Niemann ankündigte.

Ein Wunsch ging in Erfüllung

Bei all dem musikalischen Genuss des Abends vergaß mancher beinahe, dass die jungen Künstler hier ein Benefizkonzert gaben zugunsten der Orgel in der St.-Johannis-Kirche. Noch fehlen ja etliche Tausend Euro, um die „Königin“ komplett zu finanzieren. Doch im Hut, den Ingrid Germer am Ausgang bereit hielt, raschelte es am Ende ordentlich. Bärbel Crusius, die Vorsitzende des Orgelfördervereins, war dem Künstlerhof dankbar für die wiederum gewährte Gastfreundschaft für diesen Konzertabend zugunsten ihres ehrgeizigen Projektes.

Aber es ging auch ein persönlicher Wunsch für sie in Erfüllung, nämlich die vier jungen Musiker gemeinsam bei einem Konzert zu erleben. „Ich hoffe, dass sie ein ebenso herrliches Erlebnis haben heute Abend wie wir es schon bei den Proben hatten“, wünschte sie den Konzertbesuchern eingangs.

Und Bärbel Crusius hatte nicht zu viel versprochen – die Schleusinger hatten ihre Musikstars live erleben können, und jede Jury wäre mit ihnen einer Meinung gewesen: Das war eine Darbietung ganz besonderer musikalischer Güte, eine, die nachklingt. jrg



aktualisiert von Thomas G. Marzian, 23.04.2010, 14:35 Uhr
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